Warum sollte ein reanimierter Patient in ein Cardiac Arrest Zentrum?

Nach Wiedererlangen eines Spontankreislaufes (ROSC) sind die Möglichkeiten eines Krankenhauses, bestimmte diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, für die Prognose eines Patienten entscheidend. Liegt beispielsweise ein Herzinfarkt zugrunde, dann muss umgehend eine Herzkatheteruntersuchung erfolgen, um die Ursache des Kreislaufstillstandes zu behandeln.

Es gibt zudem deutliche Hinweise darauf, dass Intensivstationen mit mehr als 50 behandelten Patienten nach Reanimation pro Jahr ein besseres Überleben erreichen als Stationen mit weniger als 20 Fällen pro Jahr. Sowohl die Erfahrung als auch das Vorhandensein bestimmter technischer Möglichkeiten steigern das Überleben und verbessern das neurologische Ergebnis.
Auf der internistischen Intensivstation des St. Franziskus-Krankenhauses haben wir in den letzten Jahren viele reanimierte Patienten behandelt:

Anzahl der in den Kliniken Maria Hilf in der Inneren Medizin behandelten Reanimationen (Auswertung bis 1.01.2020):

2016

2017

2018

 2019

140

165

170

 145

 

Wir verfügen über eine große Erfahrung im Umgang mit diesen Patienten in der Akut- und auch der Nachbehandlungsphase.

Was machen wir mit erfolgreich reanimierten Patienten?

Wird ein Patient nach erfolgreicher Reanimation in unser Zentrum gebracht und ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, dann erfolgt sie umgehend. Auf unserer Intensivstation gewährleisten wir die Postreanimationsbehandlung mit großer Erfahrung und Routine. Dabei orientieren wir uns an den neuesten Erkenntnissen und Leitlinien. Wir verwenden invasive Kühlkatheter für die zielgerichtete Temperaturregulation. So lassen sich sowohl die Kühlphase als auch die Aufwärmphase nach 24 Stunden optimal steuern.
Bei weiter bestehender Kreislaufinsuffizienz bis zum Schock stehen uns alle technischen Möglichkeiten der modernen Intensivtherapie vom linksventrikulären Assist-Device (Impella) bis zur Herz-Lungen-Maschine (ECMO) zur Verfügung. In enger Kooperation mit der Klinik für Neurologie stellen wir die Überwachung neurologischer Funktionen sicher.

Wir kontrollieren wir unsere Ergebnisse?

Bereits seit vielen Jahren beteiligen wir uns am Deutschen Reanimationsregister. Die Daten unserer reanimierten Patienten werden dort von uns anonymisiert eingegeben und ermöglichen uns einen Qualitätsvergleich mit anderen Kliniken. Auf diesem Weg versuchen wir uns stetig zu verbessern, um die Überlebenschancen unserer Patienten weiter zu steigern.

Heart Failure Unit

In unserer Klinik erfolgt eine hoch spezialisierte Behandlung herzinsuffizienter Patienten. Viele Patienten kommen mit einer akuten oder chronischen Herzschwäche in unsere Klinik. In der zentralen Notaufnahme werden die Patienten durch Assistenten der kardiologischen Fachklinik aufgenommen anschließend je nach Schweregrad ihrer Erkrankung auf der Intensivstation, der Chest Pain Unit oder auf der kardiologischen Normalstation mit telemetrischer Überwachung weiter behandelt.

Aufgrund der verschiedensten Ursachen der Herzinsuffizienz erfolgt im Anschluss eine ausführliche Diagnostik mittels Echokardiographie, Cardio-MRT, Cardio-CT, Transösophagealer Echokardiographie, Myokardbiopsie, Koronarangiographie und ggf. elektrophysiologischer Untersuchung. Je nach diagnostizierter Ursache erhalten die Patienten eine leitliniengerechte medikamentöse und/oder interventionelle Therapie wie z.B. Stentimplatation oder eine CRT-D Implantation.

Sollte die Behandlung einer Herzklappe notwendig sein, erfolgt die operative oder interventionelle Therapie durch unsere Kooperationspartner im Helios Klinikum Krefeld oder in der Uni Düsseldorf. Wir bieten unseren Herzinsuffizienzpatienten neben den etablierte Standardtherapien auch immer wieder die Möglichkeit im Rahmen von Studien neue innovative Herzinsuffizienzmedikamente zu bekommen. Für die schwersten Formen der der Herzinsuffizienz stehen auf unserer Intensivstation zwei Herzunterstützungssysteme in Form einer Cardiohelp und Impellapumpe zur Verfügung .

Sollten diese System nicht ausreichen, besteht über unseren Koopertionspartner Uni Düsseldorf die Möglichkeit die Patienten in einem Herztransplantationsprogramm anzubinden oder eine LVAD Implantation durchzuführen. Nach erfolgter initialer Behandlung werden die Patienten in unserer Herzinsuffizienzsprechstunde nachgesorgt um ggf. die Therapie anzupassen.